Lachen bis der Arzt kommt – oder der Rechtsanwalt: Die Schmähkritik des deutschen Kabarettisten Jan Böhmermann am türkischen Präsidenten Recep Erdoğan zeigte erst kürzlich, dass auf Satire auch in Europa neuerdings wieder Gefängnis stehen könnte. Warum SatirikerInnen oft gefährlich leben, erklärt einer, der es wissen muss: Alfred Dorfer, Kabarettist und Theaterwissenschafter, spricht in einem öffentlich zugänglichen Seminar am Dienstag, 31. Mai 2016, an der Karl-Franzens-Universität Graz über das verbotene Lachen. Dorfer, der selbst bereits mit Versuchen der Zensur konfrontiert war, beleuchtet mit Hilfe einiger Beispiele die Hintergründe und Effekte von Komikverboten.
„In den westlichen Demokratien herrschte einige wenige Jahrzehnte lang eine großzügig ausgelegte Redefreiheit. Neuerdings wird aber der Ruf nach Reglementierung und Regulierung, nach Zensur und Verbot, auch hier wieder lauter. Im Gegensatz zu früheren Zeiten sind dafür aber weder Staat noch Klerus verantwortlich, sondern Political Correctness und ihre sprachpolizeilichen Normen“, erklärt die Germanistin Ao.Univ.-Prof. Dr. Beatrix Müller-Kampel. Bereits zum dritten Mal lotst sie Alfred Dorfer für eine Lehrveranstaltung des fächerübergreifenden Moduls „Literatur- und Theatersoziologie“ an die Uni Graz. Die Veranstaltung wird von der Bank Austria unterstützt.
Der Eintritt zum Seminar ist frei, um Anmeldung wird gebeten: 0316/380-2203 oder andrea.penz(at)uni-graz.at
Öffentliches Seminar: „Lachen verboten. Kabarett, Satire und die Zensur.“
ZEIT: Dienstag, 31. Mai 2016, 11:45 Uhr bis 13:25 Uhr
ORT: Hörsaal 06.01 (Willi Gaisch), Universitätsplatz 6, 8010 Graz
