Wie packt man fast 70 Jahre in 70 Minuten? ORF-Journalist Martin Haidinger und Wirtschafts- und Sozialhistoriker Peter Teibenbacher wagten am 19. Oktober 2016 an der Uni Graz dieses Experiment. Die sieben Jahrzehnte dauernde Regentschaft Kaiser Franz Josephs, dessen Todestag sich im November zum 100. Mal jährt, bildete den Ausgangspunkt für eine rasante Zeitreise durch die Geschichte. Als „Reiseleiter“ fungierten Haidinger und Teibenbacher, die in pointierter Doppel-Conference an ausgewählten Stationen der „Österreich-Story“ haltmachten.
Passenderweise wurde in der Aula vor der Statue des nach wie vor präsenten Monarchen diskutiert: über die paradoxe Verwandlung des Habsburgers, der 1848 als „Unsympathler“ den Thron bestieg und als „guter alter Herr“ in Schönbrunn verstarb. Über fast vergessene Fakten, wie etwa dass der Monarch sogar für den Friedensnobelpreis nominiert war. Und dass die Rolle des Kaisers als „Anzurufender“ zum Teil bis heute in der Funktion des Bundespräsidenten – etwa mit dem Begnadigungsrecht – erhalten ist.
Buchtipp: „Franz Josephs Land. Ein kleine Geschichte Österreichs“, von Martin Haidinger, kürzlich im Amalthea-Verlag erschienen und im Uni-Buchladen in der Zinzendorfgasse erhältlich.
Die Veranstaltung fand im Rahmen der 7. fakultät, des Zentrums für Wissen, Gesellschaft und Kommunikation der Uni Graz, statt.
Zeitreise durch die Geschichte
Donnerstag, 20.10.2016, Universität