Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Inhalt:

Kleine Menschen, großes Thema

Mittwoch, 08.05.2013, uni.on > Universität, Umwelt-, Regional- und Bildungswissenschaften, Universität, uni.on > Top News

Das überbehütete Kind: Podiumsdiskussion mit knapp 200 BesucherInnen zu gesellschaftlich brisanter Frage

In unserer Gesellschaft steigt die Zahl der Eltern, die ihre Kinder vor der Welt beschützen wollen. Sogenannte Helikopter-Eltern umkreisen ständig ihren Nachwuchs. Doch Kindererziehung im goldenen Käfig hat oft gravierende Folgen. Welche? Das beleuchtete eine prominente Runde am 7. Mai 2013 in der Aula der Uni Graz unter dem Titel „Unterm Glassturz. Das überbehütete Kind“. Die Podiums- und Publikumsdiskussion mit knapp 200 BesucherInnen wurde von Gregor Withalm moderiert.

Cornelia Wustmann, Professorin für Frühkindpädagogik an der Uni Graz, ging davon aus, dass aufgrund von Studien etwa ein Fünftel der Kinder als überbehütet zu bezeichnen sei. „Kinder haben eine überfüllte Woche. Mit Aktivitäten von Tennis über Gitarrenunterricht bis hin zum Sprachkurs haben sie zu wenig Zeit für sich selbst.“ Wustmann ortete vor allem einen sozialen und gesellschaftlichen Zwang der Mittelschicht: „Das Kind muss bestmöglich gelingen, damit es gute Leistungen bringt.“

Sabine Edinger, „Supernanny“ bei ATV und Autorin des Buches „Besondere Eltern“ hielt fest, dass sie zwar mehr vernachlässigte Kinder kenne, aber: „Wenn man Kindern alles aus dem Weg räumt, erhalten sie kein Werkzeug, mit dem sie später ihr Leben bewältigen können.“ Kinder wird verboten zu scheitern: „Dabei ist gerade das notwendig, um wiederaufzustehen und sich weiter zu entwickeln.“

Gottfried Hofmann-Wellenhof, bekannter Kolumnist und Verfasser zahlreicher Bücher über sein Leben als Vater von fünf Söhnen, drei Töchtern und einem Pflegesohn aus Kamerun, kritisierte die zunehmende Überbehütung durch Institutionen: „Der Staat hat die Kinder fest im Griff. Sie verbringen oft den ganzen Tag in der Krippe, im Kindergarten oder in der Schule. Wir steuern auf die ein-Stunden-Familie zu.“

Dagmar Reithofer, Vollzeitmutter von drei Kindern im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren, appellierte an die Eltern, den Sprößlingen mehr Freiräume zu lassen: „Sie müssen lernen, an ihre Grenzen zu gehen und ihre eigenen Fehler zu machen. Man sollte die Schuld nicht immer bei anderen suchen.“

Die Podiums- und Publikumsdiskussion fand im Rahmen der 7. fakultät, des Zentrums für Gesellschaft, Wissen und Kommunikation an der Uni Graz, statt und wurde von der Bank Austria unterstützt.

Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Zusatzinformationen:

Ende dieses Seitenbereichs.