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Menschen unterwegs

Mittwoch, 14.03.2018, Forschen

Migration in Spätantike und Zeitgeschichte: Historiker Florian Bieber und Herwig Wolfram in Diskussion

Es zieht sich als roter Faden durch die Geschichte: Menschen waren und sind unterwegs. Gibt es daher überhaupt das Phänomen der vielzitierten Völkerwanderung? Wiederholt sich Vergangenheit? Florian Bieber, Professor für Südosteuropäische Geschichte und Politik an der Uni Graz, und Herwig Wolfram, emeritierter Professor für Mittelalterliche Geschichte und historische Hilfswissenschaften an der Uni Wien, versuchten am 13. März 2018 bei einer Diskussion an der Universität Graz – unter der Moderation von Johannes Gießauf – Antworten auf aktuelle Fragen zu finden.

„Der Begriff der spätantiken Völkerwanderung stammt aus dem 16. Jahrhundert“, klärte Wolfram auf. „Und er ist ideologisch, politisch aufgeladen.“ Bis heute werde damit der Untergang des Römisches Reiches und die Zerstörung einer Kultur assoziiert. Eine Symbolik, die auch im Vergleich der Ereignisse des 5. Jahrhunderts mit jenen von 2015 strapaziert werde. Wanderbewegungen waren nie freiwillig, sondern, führte Bieber ins Treffen, stets eine Flucht vor bedrohlichen Szenarien. Und das bis heute. Laut UNHCR waren im Jahr 2015 mehr als 65 Millionen auf der Flucht, 22 Millionen flohen ins Ausland. „Davon kamen gerade zehn Prozent nach Europa. Daraus eine Völkerwanderung zu konstruieren, ist grotesk“, so Bieber.

Die Diskussion wurde im Rahmen der 7. fakultät, des Zentrums für Gesellschaft, Wissen und Kommunikation, und in Kooperation mit dem Afro-Asiatischen Institut veranstaltet.

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