Erstes Citizen Science Werkstattgespräch
Forschen als Spiel mit Wettbewerbscharakter oder als Zugang zu einem umfassenden, sonst nicht zugänglichen Datensatz. In der ersten Veranstaltung der neuen Citizen Science Werkstattgespräche der 7. fakultät gab es Einblicke in die Möglichkeiten der gemeinsamen Forschung mit Bürger:innen und die Gestaltung von Projekten, sodass alle Teilnehmenden davon profitieren.
In ihrem Hauptbeitrag gab Petra Siegele, Leiterin des Bereichs Public Science beim OeAD, Einblicke und Tipps zur Gestaltung von Citizen Science Forschungsprojekten mit Schulen. Um Schüler:innen über einen längeren Zeitraum für ein Projekt zu motivieren, kann beispielsweise eine Exkursion eingeplant oder Peer-to-Peer Teaching eingesetzt werden. So ist es zum Beispiel wichtig, nicht nur die direkt beteiligten Lehrkräfte mit ins Boot zu holen, sondern auch die Unterstützung Schulleitung und des weiteren Kollegiums einzuholen.
Wie wichtig es ist, einen Zugang zur Lebenswelt der Citizen Scientists zu schaffen, zeigten auch die zwei anderen Vortragenden. Lukas Spielhofer, Philologe am Institut für Antike, berichtete vom Projekt LIDAL, wo Bürger:innen ihre Stadt mit ganz neuen Augen entdecken, immer auf der Suche nach lateinischen Inschriften und ihren Botschaften. Robert Brodschneider, Zoologe am Institut für Biologie berichtete vom Projekt INSIGNIA-EU, wo 81 Imker:innen aus neun europäischen Ländern gemeinsam einen enormen Datensatz zu Pestiziden in der Umwelt ihrer Bienenvölker erheben konnten. In der anschließenden Diskussionsrunde tauschten sich die Teilnehmer:innen darüber aus, wie man Personen für Citizen Science gewinnen kann und wie man die Beiträge der Citizen Scientists angemessen honoriert.
Die Studierenden der Lehrveranstaltung „Wissenschaft für alle öffnen: Ziele und Wege von Open Science“ übernahmen dabei wesentliche Teile des Kick-Off-Events: Michael Kienreich führte mit Humor und spielerischen Akzenten durch die Veranstaltung, Caroline Kunesch hielt zentrale Gedanken in ihrem Graphic Recording fest (hier ansehen) und Katharina Dolesch setzte Einladungstexte und Evaluationsfragen auf.
Weitere Citizen Science Werkstattgespräche
Nach einem erfolgreichen Start soll der nun angestoßene Austausch natürlich weitergeführt werden. Nachdem wir die Werkstattgespräche dieses Mal im IDea_Lab mit großer Unterstützung von Lea Watzinger stattfinden konnten, dürfen wir uns auf den Botanischen Garten als unseren nächsten Gastgeber freuen. Das nächste Citizen Science Werkstattgespräch ist für Ende Mai/Anfang Juni geplant. Interessierte können sich unter wisskomm(at)uni-graz.at für weitere Informationen zum nächsten Event anmelden.
Graphical Record von Caroline Kunesch zu den Werkstattgesprächen ansehen