Woher beziehen die Bienen ihre Nahrung? Dieser Frage sind Robert Brodschneider und seine KollegInnen am Institut für Biologie der Universität Graz nachgegangen. Das Ergebnis: Jetzt im Frühling sind die Bäume die wichtigsten Pollenlieferanten. Ab Juni werden dann vorwiegend krautige Pflanzen angeflogen. Die Studie „C.S.I. Pollen“ führten die BiologInnen gemeinsam mit ImkerInnen als „citizen scientists“ durch – also BürgerInnen, die wichtige Daten für die Wissenschaft liefern. Insgesamt wurden mehr als 1600 Pollenproben gesammelt und analysiert.
„Durchschnittlich fanden wir pro Messtermin zwischen 15 und 17 Pollentypen“, berichtet Brodschneider. Jeweils zu Beginn und Ende der Saison war die Vielfalt am geringsten. Rund die Hälfte des gesammelten Blütenstaubs stammte von einer einzigen Pflanzenart. „Das heißt, die Bienen können sich oftmals nicht so ausgewogen ernähren, wie es ihrer Gesundheit zuträglich wäre“, so der Biologe.
Die Studienergebnisse sind in den „Scientific Reports“ erschienen.
Die BienenforscherInnen der Universität Graz arbeiten in mehreren Bereichen mit (Hobby-)ImkerInnen als „citizen scientists“ zusammen, etwa im Nachfolgeprojekt INSIGNIA „oder in „Zukunft Biene“, in dem unter anderem die Wintersterblichkeit der Honigbienenvölker erhoben wird.
Die Gesundheit dieser wichtigen Bestäubungsinsekten steht auch in anderen Projekten im Mittelpunkt. So haben die WissenschafterInnen beispielsweise eine neue, schonende Methode zur Bekämpfung der Amerikanischen Faulbrut entwickelt.
Den Bienenstock der Zukunft, der die Tiere vor Umweltgefahren warnt und den ImkerInnen relevante Gesundheitsdaten übermittelt, entwickeln die ForscherInnen der Universität Graz im europaweiten Projekt Hiveopolis. Mehr dazu auch in der Unizeit