Die Theolog:innen Michaela Sohn-Kronthaler und Bernd Hillebrand beleuchteten am 8. September 2025 den vielfach ausgezeichneten Film „Konklave“. Die zentrale Frage: Läuft eine Papstwahl tatsächlich so ab, wie es Ralph Fiennes, Stanley Tucci und Isabella Rossellini im Film darstellen?
„Es braucht Personen, die sich um die Verpflegung kümmern und für Sauberkeit sorgen, sowie Ärzte. Auch sie müssen, genau wie die Kardinäle, einen Eid ablegen und sich der Verschwiegenheit verpflichten“, schilderten Sohn-Kronthaler und Hillebrand im ausverkauften Innenhof des Hauptgebäudes. „Viele Dinge im Ablauf des Konklaves sind im Kirchenrecht festgelegt. Der Einsatz von schwarzem und weißem Rauch ist aber nur eine Tradition, wird also nicht vorgeschrieben.“
Religion und Unterhaltung
Am 10. September wurde der geplante Kinoabend wegen Regen kurzerhand in die Aula verlegt – und „Gladiator II“ verwandelte den Raum in einen atmosphärischen Kinosaal. Margit Linder vom Institut für Antike erklärte, wo die Ursprünge der Gladiatorenkämpfe liegen: „Schon die Etrusker haben im 4. Jahrhundert vor Christus im Zuge des Grabkults solche Bewerbe veranstaltet. Religiöses und Unterhaltung gingen in der Antike immer Hand in Hand.“
Auch wenn es Hollywood anders vermittelt: Römische Gladiatoren standen keineswegs täglich in der Arena. Linder: „Die Veranstaltungen haben sich auf insgesamt zehn Tage im Jahr beschränkt. Damit war auch die Chance getötet zu werden geringer als vielfach angenommen.“