Der voll besetzte Saal, die konzentrierte Atmosphäre und ein spürbar interessiertes Publikum machten deutlich: Dieser Abend traf einen Nerv. Die Lesung und das Gespräch zum Buch “Die Schönheit und Eleganz der österreichischen Bundesverfassung. Ein literarischer Kommentar.” entwickelten sich zu einer ebenso nachdenklichen wie unterhaltsamen Auseinandersetzung mit unserem demokratischen Fundament.
Kleine Abweichungen vom ursprünglichen Ablauf konnten daran nichts ändern: Franzobel traf aufgrund einer Zugverspätung etwas später ein, Clemens Jabloner musste die Veranstaltung vorzeitig verlassen. Der Dynamik des Abends tat dies keinen Abbruch – im Gegenteil: Das Publikum blieb aufmerksam, lauschte gespannt und reagierte sowohl mit Nachdenklichkeit als auch mit Gelächter.
Besonders Franzobels literarischer Beitrag sorgte für Aufmerksamkeit. Er griff zentrale Herausforderungen unserer Zeit auf, verlagerte sie jedoch humorvoll in eine Welt lange vor unserer – eine Welt der Dinosaurier. Durch diesen ungewöhnlichen Zugang wurden aktuelle gesellschaftliche Fragen mit Leichtigkeit und Tiefgang zugleich verhandelt.
Der Abend zeigte eindrucksvoll, wie fruchtbar das Zusammenspiel von Literatur und Rechtswissenschaft sein kann – und wie sehr eine offene, zugängliche Auseinandersetzung mit der österreichischen Bundesverfassung auf Interesse stößt.