Woher wissen wir, was wir wissen?
Diese Frage ist für das Gelingen des Austauschs in manchen Projekten ganz wichtig.
Viele der heutigen gesellschaftlichen Herausforderungen sind komplex, sodass sie nicht von einer einzelnen Wissenschaftsdisziplin umfassend analysiert werden können. Inter- und transdisziplinäre Projekte sollen ermöglichen, Problemstellungen fachübergreifend zu erforschen und gemeinsam an gesellschaftlichen Lösungen zu arbeiten. Dazu braucht es Kommunikation. Der Artikel „Scientific Knowledge“ von Hildrun Walter von der Uni Graz und Kerstin Kremer von der Justus-Liebig-Universität Gießen ist im „Handbook Transdisciplinary Learning“ erschienen und beschäftigt sich mit den Überlegungen, die Wissenschaftler:innen vor einer solchen inter- oder transdisziplinären Kommunikation anstellen sollten.
Der Austausch zwischen verschiedenen Fachrichtungen bringt nämlich eigene Herausforderungen mit sich: Diese liegen nicht nur in den Fachbegriffen, sondern viel umfassender in wissenschaftlichen Kulturen und einem spezifischen Verständnis von Forschungsprozessen und -methoden. Deswegen ist eine Reflektion des eigenen Fachwissens wichtig: Was ist (geistes-)/(natur-)wissenschaftliches Wissen? Was bedeutet es, wenn jemand behauptet, etwas aufgrund von Beweisen zu wissen?
Was alles im Wissen steckt – im eigenen Wissen und im Fachwissen, muss dann in der Zusammenarbeit verständlich vermittelt werden.
Wenn die Stärken und die Grenzen der eigenen Disziplin klar sind, können Synergien im inter- und transdisziplinären Arbeiten leichter erkannt und gezielt genutzt werden.